Worum geht es?
               
            Zwischen einem nach modernen Maßstäben errichteten Bauwerk und einem Baudenkmal  besteht ein entscheidender Unterschied. Letzteres ist  ein Kulturdenkmal, das einen besonderen Wert aus verschiedenen kulturhistorischen Gründen besitzt, an dessen Erhaltung ein öffentliches Interesse besteht. Daher wird es vom Gesetzgeber unter Schutz gestellt. Andererseits mindern  alterungs-, witterungs- und nutzungsbedingte Faktoren im Laufe der Zeit auch den   Gebrauchswert des Baudenkmals.  Daher stellen sich hier in der Regel  besondere Anforderungen an die Planung von baulichen Veränderungen. 
            Was macht die Historische Bauforschung? 
            Die historische Bauforschung erfasst durch   die methodische Dokumentation und Untersuchung  die kulturhistorische Komplexität und Bedeutung des Baudenkmals. Im Fokus stehen dabei  je nach Zielstellung der materielle Bestand, die Gestaltung und Ausstattung des Bauwerks,  seine Konstruktion, Schäden, die angewendeten Technologien und sein Baualter samt deren Veränderungen und Besonderheiten. Neben der zeichnerischen, fotografischen und beschreibenden Bauaufnahme, der wissenschaftlichen Auswertung von historischen Schrift- und Bildquellen, restauratorischen Farbuntersuchungen oder archäologischen Sondagen  können  bei Bedarf auch naturwissenschaftliche Untersuchungsmethoden für die Datierung und Materialanalyse zum Einsatz kommen. Auf der Grundlage  bauhistorischer Dokumentationen und Untersuchungen lassen sich  fachliche Entscheidungen zu geplanten Veränderungen  besser und sicherer treffen, was   erfahrungsgemäß hilft, ungewollten Überraschungen innerhalb des Genehmigungsverfahrens, der Maßnahmen und damit verbundenen Umplanungen vorzubeugen. Wirtschaftliche und nachhaltige Baumaßnahmen an Denkmalen fußen stets auf einer qualifizierten Bauforschung. 
            Welche Standards gelten für die Bauforschung? 
            Unsere Dokumentationen und Untersuchungen erfüllen alle für die Denkmalpflege relevanten fachlichen Standards, wie sie in den unten genannten  ausgewählten Publikationen maßgeblich formuliert wurden. Darüber hinaus legen wir Wert  auf praxisnahe Dokumentationen, deren Inhalt durch klare Zielstellung, Übersichtlichkeit, Verständlichkeit und Anschaulichkeit schnell erschlossen werden kann. 
            Literaturhinweise 
            Praktische Denkmalpflege. Handreichung zur Bestanduntersuchung und Dokumentation, hrsg. v. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle 2011 
            Günther Eckstein et al.: Empfehlungen für Baudokumentationen. Bauaufnahme - Bauuntersuchung (Arbeitsheft 7, Landesdenkmalamt Baden-Württemberg), Theiss: Stuttgart 2003 (erw. Auflage) 
            Anforderungen an eine Bestandsdokumentation (Arbeitsmaterialien für die Denkmalpflege in Brandenburg, Nr. 1), Imhof: Petersberg 2002 
            Wolf Schmidt: Das Raumbuch als Instrument denkmalpflegerischer Bestandaufnahme und Sanierungsplanung (Arbeitshefte des bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Bd. 44), Lipp: München 2002 
            Bauforschung in der Denkmalpflege (Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, Arbeitsblatt Nr. 15), erarbeitet von der Arbeitsgruppe Bauforschung, Internetressource 2001 
            Hannes Eckert, Joachim Kleinmanns, Holger Reimers: Denkmalpflege und Bauforschung. Aufgaben, Ziele, Methoden. Empfehlungen für die Praxis, hrsg. vom SFB 315 der Univ. Karlsruhe "Erhalten historisch bedeutsamer Bauwerke", Selbstverlag: Karlsruhe 2000 
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